Wie viele Stunden die Freiwilligen so im Labyrinth verbringen, zählen sie nicht. Sie eint die Freude am Gärtnern und der Wunsch, den Ort zu erhalten. Dafür nehmen sie auch die Verpflichtung auf sich, regelmässig nach ihrer Parzelle zu sehen.
Allerdings: Das sich heute immer weniger Menschen auf ein regelmässiges Engagement einlassen wollen, merken sie. Deshalb gehen sie beispielsweise auf neu Hinzugezogene zu – mit Erfolg. Eine Familie, die sich gerade in Thalwil niedergelassen hat, macht bereits mit.
… und vom Feiern
Unterjährige Veranstaltungen sind die monatlichen Umgänge des Labyrinths und die «Teileten» anlässlich der Jahreszeitenfeiern (jeweils am 21. Tag der Monate März, Juni, September und Dezember). Dazu kann kommen, wer möchte – auch Leute, die nicht gärtnern. Ein offizielles Miteinander ist die jährliche Versammlung, an der unter anderem das kommende Jahr geplant wird. Zudem lädt die reformierte Kirchgemeinde alle Freiwilligen jährlich zum Dankesessen ein. „Beim Feiern pflegen wir“, so Pfarrer Jürg-Markus Meier, „eine offene Spiritualität, die sich am Leitwort von der Bewahrung der Schöpfung orientiert. Häufig singen wir ein bis zwei Lieder aus dem Gesangbuch, ich lese einen Psalm vor und wir beten etwas.“
Zukunftspläne
Pfarrer Jürg-Markus Meier: «Wir möchten in den kommenden Jahren das Labyrinth in Schulen, Kindergärten, Krippen und Seniorenheime in Thalwil und den umliegenden Gemeinden bekannter machen. Eine Arbeitsgruppe wurde dafür letztens eingesetzt. Der Garten bietet sich beispielsweise für verschiedene Unterrichtsfächer an – Kinder könnten hier die Vielfalt der Pflanzen kennenlernen und auch erleben, was ein (Weg-)Symbol bzw. ein religiöses Symbol ist.
Zuletzt: Zwar diskutiert die Kirchenpflege mitunter über alternative Nutzungen dieses Grundstücks. Doch leichtfertig will die reformierten Thalwiler Kirchgemeinde die jetzige Nutzung nicht preisgeben. Solange es eine Gruppe von Freiwilligen gibt, die das Pflanzenlabyrinth trägt, wird dieser schöne Ort wohl weiter existieren.»